Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Franz Marc

Ein Künstlerdorf im Oberland

 

Franz Marc, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, lebte in Sindelsdorf von 1909 bis 1914.

 

 

 

Der Stier, 1911

 

Er wohnte beim Schreinermeister Josef Niggl
(heute Franz Marc Straße 1) im ersten Stock und hatte sich auf dem Dachboden sein Atelier eingerichtet.

 

 

 

 

 

 

Rote Rehe, 1912

 

Weidende Pferde, 1911

 

Hier entstanden seine später zu Weltruhm gelangten Werke der expressionistischen Malerei wie etwa Der Turm der blauen Pferde (es gilt als eines der Hauptwerke der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts, war in der Nationalgalerie in Berlin ausgestellt und ist seit dem Ende des 2. Weltkriegs verschollen), Weidende Pferde, Tierschicksale, Die roten Rehe, Der Stier, Der Tiger. Die Modelle für seine Tiermotive fand Marc auf den Wiesen und Weiden um Sindelsdorf. In seinem Garten hielt er verwaiste Rehkitze, die er selbst aufzog.

Die gelbe Kuh, 1911

 

Bereits früh zog ihn das Land an der Loisach und im Isarwinkel immer wieder an und gab seinem Schaffen entscheidende Impulse. Häufig hat er den Reiz dieser Landschaft mit ihren Mooren und Seen, den nahen Bergen und den Almen, in der er und viele seiner Freunde heimisch wurden, beschrieben. Das Blaue Land nannte er diese Gegend. Denn sieht man über das Loisachmoor zwischen Sindelsdorf und Benediktbeuern gegen die Berge im Süden, so liegt oft im Gegenlicht ein blauer Dunst über allem. Blau ist die einzige Farbe, bei der ich mich dauernd wohl fühle, schrieb Marc in einem seiner Briefe.

Blaues Pferd, 1911

 

Wie fasziniert er von der Landschaft um Sindelsdorf war, zeigt ein Brief an Maria Franck, seine spätere Frau: "Mein Vogelbeerbäumchen hab ich ganz tapfer weitergemalt; da droben ist so wunderschön zu malen. In der Ferne stampft das Kochler Zügle, das Karwendel blickt herüber und das gute Sindelsdorf liegt brühwarm in der Sonne. Du musst diese Gegend einmal genauso lieben wie ich".

 

In der Gartenlaube, die bis 2009 neben dem Haus stand und sich heute etwa 100 Meter weiter nördlich an der Franz-Marc-Straße befindet, gründete Franz Marc gemeinsam mit Wassily Kandinsky die Redaktion des Almanachs, Der Blaue Reiter, der rasch zum Mittelpunkt eines Kreises gleichgesinnter Künstler wurde. Dazu meinte Kandinsky später: "Den Namen 'Der Blaue Reiter' erfanden wir (Franz Marc und Wassily Kandinsky) am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf; beide liebten wir Blau, Mark - Pferde, ich – Reiter. So kam der Name von selbst. Und der märchenhafte Kaffee von Maria Marc mundete uns noch besser".

 

Bei Franz Marc trafen sich u. a. Alexej Jawlensky, Marianne von Werefkin, Adolf Erbslöh, Alexander Kanoldt, August und Helmut Macke, Heinrich Campendonk sowie Wassily Kandinsky und Gabriele Münter. In Sindelsdorf lebten zur gleichen Zeit Heinrich Campendonk und der Tiermaler Jean Bloé Niestlé. Robert Delaunay zählte damals Sindelsdorf zu den großen Zentren der Malkunst.

 

 

weitere Infos: Öffnungszeiten:

Franz-Marc Museum
Franz Marc Park 8-10
82431 Kochel am See

Tel. 08851 92488-0
Fax 08851 92488-15

www.franz-marc-museum.de

April bis Okt.
Di – So
10.00 bis 18.00  Uhr

Nov – März
Di – So
10.00 bis 17.00 Uhr